Dank an Sepp Wolf

Würde man die Stunden zusammenzählen, die er auf Orgelbänken und am Dirigentenpult in unserer Kirche in Dussnang und früher auch in der Auer Kirche zubrachte, dann käme so einiges zusammen, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Für Sepp Wolf war es selbstverständlich, dass er stets parat war, wenn er als Musiker bei Gottesdiensten gebraucht wurde und sei es mehrmals am Tag, wie das damals gar nicht selten war.

Ende der 50er Jahre kam er als junger Lehrer an die Primarschule des Kinderheims Fischingen, wo er sich sehr wohl fühlte und in den Schülermessen die kleine Orgel spielen durfte. Bald schon wurde ihm der Posten als Organist und Chorleiter in der Pfarrei Au angeboten. 

Dass er in seiner Zeit in Fischingen auch seine spätere Frau Antonia Rupper kennenlernen durfte, gehört wohl zum ganz grossen Glück seines Lebens. 

Wie der «Zufall» manchmal so will, ging es für Sepp auch weiterhin geradeaus. Der katholische Pfarrer und Sekundarschulpräsident Alois Hasler von Dussnang suchte damals einen katholischen Sekundarlehrer und Organisten und Chorleiter. Und siehe da: Das war genau die richtige Stelle zur richtigen Zeit für einen wie ihn, denn nach Abschluss seines Studiums in Zürich konnte er nun seine Lehrertätigkeit an der Sekundarschule Dussnang-Oberwangen beginnen, die er insgesamt 36 Jahre lang ausübte.

Neben seinen musikalischen Talenten entwickelte sich das Theaterspielen an verschiedenen Orten zu einem grossen Hobby, das ihn übrigens mit Antonia verband.  Die Dussnanger «Märlispiele», die Sepp begründete, genossen weit in die Region hinein einen besonderen Ruf. 

Am 1. Mai 1965 fand die Hochzeit in Dussnang statt, und das junge Ehepaar zog zunächst ins alte Schulhaus dort und dann ins neu erbaute Postgebäude in der Frohsinnstrasse 3. Zwei Kinder, Thomas und Monika, machten die beiden zu einer glücklichen Familie. 

Noch vieles gäbe es über Sepps bewegtes Leben zu erzählen, etwa über seine vielen von ihm organisierten Folklorereisen nach Helvetia in Brasilien und zu anderen Auswandererkolonien in Südamerika oder über seine Reiseleitungen in geschichtsträchtigen Orten, für die er von Carunternehmen angefragt worden war. 

Neben all diesen Tätigkeiten blieben der Orgeldienst in der Dussnanger Kirche und die Leitung des hiesigen Kirchenchores sein am längsten andauerndes Engagement. Ob Werktag oder Sonntag, Festtag oder Beerdigung, Rorate oder Andacht, unzählige Male ist Sepp auf die Empore gestiegen, um die verschiedensten gottesdienstlichen Feiern auf der Orgel zu begleiten oder mit dem Kirchenchor zu singen, der ihm besonders am Herzen lag.

 Am 20. April 2003 erhielt er vom damaligen Bischof Kurt Koch die Ehrenurkunde «Fidei ac meritis» für seine treuen Dienste als Chorleiter und Organist.  Und sieben Jahre später am 27. Juni 2010 wurde ihm im Gottesdienst die päpstliche Medaille und Ehrenurkunde «bene merentis» für 50 Jahre Kirchenmusik überreicht. 

Mittlerweile sind nochmal über 10 Jahre vergangen, und Sepp Wolf hat bis vor kurzem noch in einigen Gottesdiensten Orgel gespielt, was ihm nun durch seine fortgeschrittene Augenkrankheit nicht mehr einfach möglich ist.

Für sein vielfältiges, segensreiches musikalisches Wirken in unserer Pfarrei sagen wir Sepp ein grosses Dankeschön und schliessen in diesen Dank auch seine liebe Frau Antonia mit ein, die ihn immer in allem unterstützt und begleitet hat. 

Wir wissen seine Lebensleistung als Kirchenmusiker in unserer Pfarrei sehr zu schätzen.

Dem Ehepaar Wolf wünschen wir auch weiterhin eine stabile Gesundheit, Freude in ihrer Familie und Gottes Segen auf dem gemeinsamen Weg.

DANKE.

Daniela Albus

Antonia und Sepp Wolf
Quelle: cw/prt
Antonia und Sepp Wolf