Wichtigste Zeit im Kirchenjahr

Für uns Christinnen und Christen ist die Karwoche die wichtigste Zeit im Kirchenjahr. Hier geht es um die grossen existentiellen Fragen von Leben, Leiden und Sterben. Wir gehen in der Liturgie, dem heiligen Spiel, jedes Jahr aufs Neue innerlich mit Jesus Christus mit, der den menschlichen Lebensweg bis zum bitteren Ende gegangen ist. Wer, wenn nicht er, könnte unsere Ängste und Nöte besser verstehen? Es gäbe uns Christen heute nicht mehr, wäre sein Tod das letzte geblieben. War es aber nicht. Es ging weiter. Dass er den Tod überwunden hat, dass er lebt, haben viele Zeuginnen und Zeugen damals erfüllt und begeistert weitererzählt. Ihre Erfahrung gilt bis heute und ist unsere Hoffnung.

Ich glaube an die heilige Aufregung der Frauen, die beim Aufgehen der Ostersonne den weggewälzten Stein sahen.
Ich teile ihre Hoffnung auf eine gelingende Gemeinschaft der Heiligen, einer Gemeinschaft befreiter Schwestern, erlöster Brüder, wo keiner wie ein Stein das Leben des anderen verschließt.
Ich glaube an die wahre Unsterblichkeit Jesu, in dessen Begegnungen die tiefe Kraft des Lebens den Menschen ganz nahe kam, der unabhängig von Macht und Meinung anderer alles Lebensverneinende anging, sich einmischte und aufrieb, bis ihm selbst das Recht zu leben genommen wurde und er gemordet wurde unter Hass.
So reiht er sich in jene scheinbar endlose Kette Missachteter und Ermordeter, deren Leid sich nicht in Worte fassen lässt.
Und dennoch können wir nicht schweigen, sonst würden wir wirr.
Ich glaube an das zarte zerbrechliche Geheimnis des Lebens, das wir Gott nennen,
verborgen wie ein Korn in der Erde, das uns in allem fragend begegnet und unsere Liebe, unsere Angewiesenheit und Verantwortung wachruft.                               Zitiert in: Hans Waltersdorfer (Hrsg.), Zum Leben bestimmt, Haus der Stille 1997

Sie sind eingeladen: 

Weil wir das in diesem Jahr nun nicht in unseren Gottesdiensten öffentlich verkünden und feiern dürfen, sind diejenigen, die wollen, eingeladen, alle Möglichkeiten zu nutzen, die es heute gibt, um die tiefere Bedeutung von Ostern zu erfahren. Dazu einige Hinweise: (vgl. Liturgisches Institut)

Neben den Gottesdiensten bietet SRF in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Medienzentren auch Radiopredigten an. Diese werden jedes Wochenende ab 10 Uhr im Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF Musikwelle ausgestrahlt. Im Internet sind diese Predigten auf radiopredigt.ch zu finden.

Für Gläubige, die jetzt nicht allein sein wollen, gibt es im Kloster Einsiedeln eine Live-Kamera. Ausgewählte Feiern aus der Klosterkirche werden auf dem YouTube-Kanal übertragen.

Das Bistum St. Gallen sendet täglich Videobotschaften, die einen Zuspruch, ein Segens- oder Bibelwort, einen Tipp, eine Geschichte enthalten die Hoffnung machen, eine Erfahrung, die aufstellt. Die Clips sind ein Gruss, um unsere Hoffnung zu teilen und in dieser besonderen Zeit miteinander verbunden zu bleiben. Das Bistum St. Gallen überträgt an den hohen Feiertagen aus der Dompfarrei die Eucharistie.

Die Osternachtfeier am Samstag, 11. April, mit Bischof Felix Gmür aus der Kathedrale in Solothurn wird um 21 Uhr über Radio Maria direkt übertragen.

Unsere Kirchen im Pastoralraum sind  tagsüber immer offen und laden ein, sich einige Momente hinzusetzen, eine Kerze anzuzünden und einfach nur da zu sein. Wer mag, kann sich auch einen der Gebetstexte mitnehmen, die hinten ausliegen.

Ab Palmsonntag, 5. April, stehen für Sie in unseren Kirchen gesegnete Palmzweige zum Abholen bereit, ebenso die neuen Heimosterkerzen (CHF 7). Falls es Ihnen nicht möglich ist, eine Kerze oder gesegnete Äste abzuholen, werden diese auch vorbeigebracht. Melden Sie sich bitte beim Pfarramt 071 971 17 05. 

Das Osterevangelium, österliche Texte und eine Osterpredigt liegen ab Palmsonntag in unserer Kirche aus oder werden auf telefonischen Wunsch hin auch zugesandt.

Sonstige Anliegen:

Wenn Sie Fragen haben oder einfach mit jemandem reden wollen, sind wir Seelsorgende jederzeit für Sie über unsere Pfarramtsnummern telefonisch zu erreichen: F 071 971 17 02/ 071 977 13 40.

Auch die Telefonseelsorge, „die Dargebotene Hand“  T 143 ist für Sie da.

Unsere Kirchenglocken werden am Hohen Donnerstag, 9.4. und am Ostersonntag, 11.4. um 20.00 Uhr läuten. Dieses Zeichen der Hoffnung und des Lebens soll weithin hörbar sein und unsere besondere Verbundenheit in dieser Zeit zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Allen frohe und  gesegnete Ostern.

Daniela Albus, P. Gregor, Walter Rieser