Brunch mit Informationsveranstaltung zum Thema: «Onlinekriminalität» der Kantonspolizei Thurgau

War es die Einladung zum Brunch oder das Interesse am Thema, dass so viele Seniorinnen und Senioren den Weg ins evangelische Kirchgemeindehaus Bichelsee fanden? Einerlei! 70 Personen genossen ein feines Morgenessen und hörten einen aufschlussreichen Vortrag.

Das Frühstücksbuffet liess keine Wünsche offen. Es bot Bichermüesli vom Feinsten, garnierte Fleisch- und Käseplatten, eine variantenreiche Brotauswahl, Früchte, Joghurt, Cerealien und mehr. Eine Besucherin meinte beim Schöpfen schmunzelnd: «Nur de Teller isch fascht z’chli für all das Gueti». Das war aber kein wirkliches Problem, denn Nachschöpfen war bis zum Schluss möglich. In gelöster, ungezwungener Atmosphäre wurde geplaudert, gelacht und gegessen.

Als Bruno Flater, Präsident des Seniorenkreis Bichelsee, Herrn Meile von der Kantonspolizei Thurgau ansagte, wurde es ruhig. Gespannt folgten alle Anwesenden den Ausführungen zum Thema «Sicher unterwegs im Internet». Meiles Ziel war es nicht, Spezialwissen zu vermitteln, sondern mit den Infos sollten die Anwesenden nach dem Vortrag heimgehen und das Gehörte umsetzen können. Dies ist ihm vollumfänglich und hervorragend gelungen.

Die Internet-Kriminalität habe massiv zugenommen und die Machenschaften würden immer ausgeklügelter und raffinierter. Es benötige viel Menschenverstand und Ruhe, um sich der ganzen Problematik bewusst zu stellen und nicht in eine Falle zu tappen. Niemand sei davor geschützt. Meile zeigte anhand von diversen Beispielen auf, wie die Kriminellen vorgehen können. Angebliche Erbschaften oder verblüffende Angebote seien früher per Post oder Fax versandt worden, heute werde einfach das soziale Netzwerk dazu missbraucht. Dabei seien die Möglichkeiten beinahe grenzenlos. Zum Merken:

  • Schnelles Geld ohne Verlustrisiko ist Illusion
  • Niemandem Geld anvertrauen, den man nur virtuell kennt
  • Vorgängig Infos einholen (z.B. über Finma-Link)
  • Warnlisten beachten

 

Die Kriminellen würden diverse Register ziehen, um ihre Köder auszulegen. Anhand von Bildern aus der Mythologie erläuterte Meile die verschiedenen Bereiche: Wunsch nach Macht und Geld, Schnäppchenjagd, Liebesbezeugungen, Schock und Angstmacherei. Er gab viele Tipps, wie sich der Einzelne schützen kann. An erster Stelle steht für Meile jedoch: «Gesunder Menschenverstand walten lassen!» Dabei soll man nie etwas unter Zeitdruck machen. Durchatmen, überlegen und erst dann handeln!

Wichtig sei auch der Umgang mit Passworten. Zum Bilden von sicheren Passworten bot Meile eine witzige Idee: Satz bilden und alle Anfangsbuchstaben und Sonderzeichen benutzen. Weiter empfahl er einen sparsamen Umgang mit persönlichen Daten, Kredit- und Bankabrechnungen regelmässig kontrollieren, im Mail auf keinen Link drücken, sondern diesen kopieren und im Web separat eingeben und vieles mehr.

Nach dem interessanten und kurzweiligen Vortrag konnten sich die Seniorinnen und Senioren mit Broschüren und Link-Listen zum Thema eindecken und persönliche Fragen stellen. Das Thema Internet-Kriminalität wird wohl noch lange nachhallen und viel Gesprächsstoff bieten.

Text/Fotos: Claudia Widmer