Dieses Jahr erhielt das Iddafest mehrfach einen besonderen Akzent. Einmal tat sich der Kirchenchor Fischingen mit dem Johanneschor Niederhelfenschwil-Zuckenriet zusammen und sang die Missa solemnis KV 337 von W.A. Mozart. Begleitet wurden sie vom Kammerorchester Flawil und Zuzügern bei den Bläsern und Pauken. Die Solopartien sang die Sopranistin Stefania Gniffke Thalmann. Ursula Jaggi spielte die Orgel und die Gesamtleitung hatte Ruedi Keller. Die herrliche Musik war ein Genuss und trug viel zur Feierlichkeit des Gottesdienstes bei. 

In diesem Jahr war keine Gastpredigerin eingeladen, sondern das Seelsorgeteam machte sich zusammen mit der neuen Jugendarbeiterin Eliane Städler Gedanken zur aktuellen Gemeindefusion. Frau Städler verglich den Sturz der hl. Idda mit der aktuellen kirchlichen Situation. Wir stürzen ab und es bleibt uns nichts anders übrig, als Gott um Hilfe zu bitten, damit wir auf den Füssen landen, wie es die hl. Idda getan hat. P. Gregor sah in dieser Legende den Bezug zum Gott, der den Notschrei seines Volkes hörte und es durch die Wüste führte. Er wies auf die Darstellung an der Rückempore der Klosterkirche hin, wo das Bild des Hirsches, der Idda durch die Dunkelheit der Nacht führt mit Psalm 119,105 verbindet: Dein Wort ist meinem Fuss eine Leuchte, ein Licht für meine Tage. Wir erleben in der Kirche aktuell eine Situation der Verunsicherung und Ungewissheit. Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass wir von Gott geführt und begleitet werden. Simon Bachmann griff das Bild der Wüstenwanderung auf. Wer zu neuen Zielen aufbricht muss loslassen und viel Vertrautes hinter sich lassen. Das wird die Herausforderung für uns sein, dass wir als kirchliche Gemeinschaft nicht mehr alles weiterführen und mittragen können, was bisher selbstverständlich dazugehörte. Auch er betonte das Gottvertrauen, das durch das Bild der hl. Idda mit dem Hirsch gestärkt wird. Dem Licht des Wortes Gottes dürfen wir uns anvertrauen. 

Ein besonderer Dank gilt der Leiterschar der Jubla. Sie haben den abschliessenden Apéro organisiert und die Menschen freundlich auf die Turnhalle des Schulhauses hingewiesen, wo alles bereitstand. Allen, die dieses Fest mitgetragen haben, ein herzliches Dankeschön. So ein Festtag ist wie eine Oase, in der wir uns neu stärken können, um gut weiterzugehen.

 

P. Gregor Brazerol