Die Marienstatue auf der hohen Säule konnte im Frühjahr 2021 durch den Verein Kloster Fischingen vollständig erneuert werden. Die Statue, die 1887 errichtet wurde, geht wohl auf eine Bewegung zurück, die dem aufkommenden demokratischen Staat nicht ganz über den Weg traute, der 1848 die Klosteraufhebung erzwungen hatte. Der Verdrängung des religiösen Einflusses aus dem Alltag der Menschen wollte man entgegenwirken mit starken religiösen Symbolen an markanten Orten. Dazu eignete sich die Marienerscheinungen von 1858 in Lourdes sehr. Die Thurgauer Katholiken wussten sich im Blick auf Lourdes über die engen Grenzen hinweg mit einer internationalen religösen Bewegung verbunden. Innerlich stärkte dies das Selbstbewusstsein.

Maria behütet Land und Leute hoch über dem Thurgau und erinnert daran, dass es noch eine höhere Macht über dem Staat gibt. Sie ist Wächterin und Mahnerin.

Sowohl die Iddakapelle als auch die Mariastatue auf Ottenegg stehen auf dem Boden des Staates Thurgau, der dafür dem Verein Kloster Fischingen ein unbefristetes Baurecht gewährt.

Die Renovation verdankt sich verschiedener grosszüger Spenden. Allerdings fehlen noch Fr. 1'300. Vielleicht findet sich auch dafür noch eine noble Spende.

Ebenso erneuert wurde die Marienstatue auf der Brunnensäule vor dem Kloster. Wir dürfen darin einen Ausdruck der Dankbarkeit sehen, dass mit der Gründung des Vereins St. Iddazell das Kloster den Katholiken erhalten blieb. Gleichzeitig äussert sich darin auch das Vertrauen, dass Maria das begonnene Werk beschützt und fördert.

Dem Verein und seinem scheidenden Direktor Werner Ibig gehören ein grosses Dankeschön, dass sie das anvertraute Erbe aufmerksam und sorgfältig pflegen.

P. Gregor