Seniorenkreis – Theaternachmittag „D’Tante Adelheid spinnt“

Gegen 160 Gäste haben sich zu diesem Theaternachmittag in der Traber-Turnhalle von Bichelsee eingefunden. Liegt das grosse Interesse an der „Theatergruppe Silberfüchse Toggenburg“ oder am Bedürfnis des Gemeinschaftserlebnisses? Bestimmt kommen an diesem Nachmittag beide Aspekte zum Tragen.

Schwungvoll begrüsst Bruno Flater, Vorstandsmitglied Seniorenkreis, die Anwesenden zu diesem Theaternachmittag. Er stellt die Theatergruppe kurz vor und erläutert den Ablauf des Anlasses. Danach heisst es  „Vorhang auf“. Die spitzzüngige und unkonventionelle Tante Adelheid steht, mit ihrer um die Erbschaft buhlenden Verwandtschaft, auf der Bühne. Die Komödie „D’Tante Adelheid spinnt“, nimmt ihren Lauf. Es zeigt sich, dass Tante Adelheid in keiner Weise spinnt, jedoch sehr manipulierend und egoistisch ist. Ihr abweisendes und bissiges Benehmen macht es für die Verwandten zudem schwierig, sie zu mögen. Kein Wunder, zeigen sie nur Interesse am Geld der Tante. Ein „ehrbarer“ Dieb, der ein dunkles Geheimnis der Tante aufdeckt, bringt dann aber die überraschende Wende und plötzlich wird der bittere Wermut-Tee zum köstlichen Champagner... Die Autorin des Stückes, Ruth Kummer-Burri, hat viele witzige Dialoge in die Komödie eingebaut. Ein kleines Beispiel: „Du kannst in der Hölle Kohle schaufeln gehen! – Warum, ich hörte, da gibt‘ es inzwischen Elektrizität.“ Die „Silberfüchse“ spielen diese Komödie mit Herzblut. Das Publikum goutiert es mit vielen Lachern und grosser Aufmerksamkeit und Konzentration.

An diesem Nachmittag wird das Stück in dieser Besetzung zum ersten Mal gespielt. Nervosität wird aber durch die spürbare Spielfreude in den Hintergrund gedrängt und kleine Unsicherheiten gut weggesteckt. Das schauspielerische Können und die Merkfähigkeit der teilweise langen Texte verdienen absolute Hochachtung, vor allem auch im Hinblick auf das Alter der Schauspielenden. Der Name „Silberfüchse“ kommt nicht von ungefähr. So hört man manch einen Zuschauenden respektvoll sagen: „Also das würde ich mir nicht mehr zutrauen.“ Der Applaus des Publikums kommt von Herzen und Bernadette Principe, ebenfalls Vorstandsmitglied des Seniorenkreis, bedankt sich am Schluss der Vorführung anerkennend bei den Schauspielenden und deren Team. Gewandt leitet sie danach zum kulinarischen Teil über. Mit Blick auf die Komödie meint sie schalkhaft: es könne zum Essen gerne ein Kaffee bestellt werden, der schmecke bestimmt besser als ein Wermut-Tee. Freiwillige Helferinnen und Helfer des Anlasses verteilen danach ein feines Stück Apfelwähe. Es mundet allen hervorragend. Der Nachmittag neigt sich mit guten Gesprächen und Geselligkeit seinem Ende zu. Draussen beginnt es bereits zu dunkeln. Es ist Zeit zum Heimgehen. Schön war’s – wir kommen wieder.

Claudia Widmer