Die Echte Mispel (Mespilus germanica) ist in unseren Gärten heute ein eher seltener Gast. Noch vor hundert Jahren war das Obstgehölz in vielen Bauerngärten zu finden, doch dann geriet die Mispel fast völlig in Vergessenheit. Ihre Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, vermutlich liegt ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Vorderasien, obwohl ihr lateinischer Name ("germanica") nicht gerade darauf schließen lässt. Im Orient kultivierte man die Mispel schon vor 3.000 Jahren. Etwa 1.000 Jahre später wurde sie schließlich von den Römern nach West- und Mitteleuropa gebracht. Während man im 19. Jahrhundert das Obstgewächs in vielen Bauerngärten fand, ist die Mispel heute eher eine Rarität. Erst durch ein zunehmendes Interesse an Wildfrüchten ist das pflegeleichte und robuste Obstgehölz wieder gefragt.

Die Mispel gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit den Zwergmispeln (Cotoneaster), den Felsenbirnen (Amelanchier) und den Weißdornen (Crataegus) verwandt. Nicht zu verwechseln ist sie mit der ähnlichen, aber frostempfindlichen und in Südeuropa kultivierten Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica), deren gelbe Früchte säuerlich schmecken und als Loquats bei uns angeboten werden.

Früchte der Mispel ernten und verwerten

Gegen Ende Oktober, Anfang November werden die Früchte reif. Sie sind ohne Frosteinwirkung sehr hart und sauer, aber wenn man mit der Ernte bis nach dem Frost wartet und die Früchte einige Wochen lagert, werden sie weich, leicht säuerlich und sehr aromatisch. Mispeln sind essbar und in Verwendung sehr vielseitig: Die Früchte können zu Marmelade, Mus oder Obstwein verarbeitet werden. Wegen des hohen Pektingehaltes gelingen Gelees besonders gut. Für Mispelmarmelade werden Mispelmus und der Saft einer Zitrone (für ein Kilo Mus) mit Gelierzucker im Verhältnis 1:1 oder 2:1 gekocht. Mispelmus stellt man her, indem man die Früchte teilt, weich kocht und passiert. Verfeinern lässt sich das Ganze mit Vanille oder Zimt. Für Gelee müssen die Früchte erst entsaftet werden. Für einen Liter Saft rechnet man mit vier bis fünf Kilo Mispeln. Der Mispelsaft wird dann mit Gelierzucker im Verhältnis 2:1 gekocht.

 

Quelle: mein-schoener-garten.de/pflanzen/obst/mispel

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